Was ist ein Influencer? Wir erklären die Bedeutung, Verdienstchancen, den Unterschied zum Blogger und die aktuelle Kritik.

Was ist ein Influencer und was macht er?

Ein Influencer (englisch: to influence = beeinflussen) ist eine Person. Diese eignet sich aufgrund ihrer starken digitalen Präsenz und ihres hohen Ansehens in den sozialen Netzwerken für die Vermarktung von und Werbung für Unternehmen. Das Influencer Marketing ist eine Teildisziplin des Online-Marketings. Anzutreffen sind Influencer auf Social Media Plattformen wie beispielsweise:

  • Instagram,
  • YouTube,
  • Facebook,
  • Snapchat,
  • Twitter und
  • TikTok.

Früher wurden sie noch Influentials genannt. Seit den 2000er-Jahren werden sie jedoch als Influencer bezeichnet. Sie haben durch ihre Popularität großen Einfluss auf ihre Fans und Freunde. Wahlweise werden diese auch als Follower und Abonnenten betitelt.

Influencer machen ihren Einfluss über Beiträge (Postings), (Online-)Auftritte, Fachbeiträge oder auch Vorträge geltend. Dabei verbreiten sie schnell bestimmte Informationen in ihrem Netzwerk und haben Einfluss auf Konsumgewohnheiten und die Meinung von den Personen in ihrem Netzwerk. Influencer sind oft online und nutzen mehrmals täglich das Internet.

Dies spricht für einen überdurchschnittlichen Drang an Informationen und Interesse an aktuellen Geschehnissen. Aus diesem Grund wissen sie frühzeitig über die neusten Trends, Technologien und Produkte Bescheid. In der Regel sind sie die Ersten, die neue Produkte besitzen.

Wie folgende Daten aus Google Trends zeigen, ist das Interesse am Thema „Influencer“ in den letzten Monaten stark gestiegen:

Mehrere Studien belegen, dass mit dem gezielten Ansprechen und Instrumentalisieren von einflussreichen Personen eine größere Zielgruppe erreicht werden kann als mit den herkömmlich gestreuten Werbemaßnahmen.

Wer ist ein Influencer und wer gilt als Micro-Influencer?

Influencer können:

  • Sportler,
  • Blogger,
  • Journalisten,
  • YouTuber,
  • Schauspieler,
  • Prominente und sogar
  • Politiker sein,

welche in Social Media aktiv sind und viele Follower haben. Aber was ist eigentlich viel? Das können wir an den Followerzahlen in den sozialen Medien veranschaulichen. Besitzt eine Person bis ca. 30.000 Follower gilt sie als Micro-Influencer. Ab einer Followerzahl von über 30.000 gelten die Personen als Influencer im eigentlichen Sinne.

Wie viel verdienen Influencer?

Besonderes Interesse haben die Werbetreibenden an Instagram und YouTube für Produktplatzierungen. Dort ist wohl das kaufbereiteste Publikum unterwegs. Die Werbeausgaben für Influencer sind – laut Umfrage – bei nur einem YouTube-Video im Durchschnitt bei 23.000 Euro bemessen. Bei Instagram sind es pro Beitrag im Durchschnitt 21.200 Euro.

Bei über 500.000 Followern steigen die Ausgaben. Pro YouTube-Video sind dann durchschnittlich 28.000 Euro zu bezahlen und für den Post bei Instagram etwa 27.000 Euro. Bei drei bis sieben Millionen Followern verdienen Influencer laut Schätzungen der New York Times umgerechnet knapp 58.000 Euro pro Post.

Unterschied zwischen Influencern und Bloggern

Die Begriffe „Blogger“ und „Influencer“ werden häufig synonym verwendet. Doch es gibt Unterschiede. Blogger betreiben, wie der Name schon sagt, einen eigenen Blog oder eine eigene Webseite im Internet. Dort veröffentlichen sie meistens große Texte (Blogbeiträge) über spezifische Themen. Influencer sind Personen, welche die sozialen Netzwerke als Kommunikationsinstrument benutzen, um mit der Community zu interagieren. Ein Blogger kann ein Influencer sein, doch nicht jeder Influencer ist auch Blogger.

Influencer stehen auch in der Kritik

Die größte Kritik gegen den Einsatz von Influencern als Marketinginstrument ist die Verbreitung von Schleichwerbung, denn nach § 5a Abs. 6 UWG ist die Verwendung von Schleichwerbung verboten. Jede Werbemaßnahme muss so beschaffen sein, dass ihr werbender Charakter von den Nutzern erkannt wird. Das Verlinken von Hersteller- oder Unternehmens-Accounts mittels Tagging im Instagram-Post ist eine geschäftliche Handlung mit kommerziellem Zweck und muss daher als Werbung gekennzeichnet werden.

Zudem wird das echte Leben der Influencer kritisiert, welches von dem in den sozialen Netzwerken wie Instagram dargestellten Leben abweiche. Daraus resultiert ein Glaubwürdigkeitsproblem. Des Weiteren haben sie oft schon Erfolg, ohne einen beruflichen oder schulischen Abschluss zu haben. Aus diesem Grund wird die Professionalität angezweifelt. Auch wegen unseriösen Praktiken wie Follower- und Likekauf kommt es zur Kritik. Die Auftraggeber von Influencern selbst sehen den Einsatz mitunter kritisch und distanzieren sich immer mehr davon, da es laut einigen Aussagen kaum messbare Auswirkungen durch den Einsatz von Influencern gäbe.

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