Aktuell regiert TikTok den Markt der Video-Apps. Doch die nächste App steht schon in den Startlöchern: Byte. Aber kann die Byte App an die Erfolge von TikTok anknüpfen und im Content Marketing eingesetzt werden?

Was ist Byte?

Byte ist eine neue Video-App, welche im Januar 2020 offiziell vorgestellt wurde. Mit ihr lassen sich kurze 6-sekündige Videos erstellen. Diese werden dem Betrachter immer wieder im Loop abgespielt. Dabei soll die Kreativität der Nutzer im Vordergrund stehen, weshalb sie auch den Beinamen „creativity first“ trägt. Inoffiziell ist sie Nachfolger der App Vine, welche im Januar 2017 eingestellt wurde, nachdem sie von Twitter gekauft wurde. Entwickelt wurde die TikTok Konkurrenz von Dom Hofmann, dem Vine-Mitgründer. Die Anwendung steht den Nutzern im AppStore als auch im Google Play Store zur Verfügung.

Die ersten Schritte mit der Byte App

Die erste Registrierung in der App ist bei einem Android nur über einen Google-Account möglich. Bei Apples iOS Betriebssystem hast du zusätzlich die Möglichkeit, dich über die Apple-ID zu registrieren. Als nächsten Schritt musst du einen Usernamen festlegen. Danach kannst du ein Profilbild festlegen, dies ist jedoch kein Muss. Im Anschluss wird ein kleines Tutorial zur Verwendung der App abgespielt. Ist das erfüllt, kannst du mit der App endlich starten. Doch schon beim ersten Blick auf die App erlebte ich ein kleines Déjà-vu: Habe ich gerade TikTok installiert? Die Apps ähneln sich im Aufbau ungemein.

Byte App: Home

Screenshot der App-Übersichtsseite

Die Funktionen

Nach dem erfolgreichen Registrieren in der App kannst du dir kurze Videos von den erfolgreichsten Erstellern in deinem Feed anschauen. Dieser Feed heißt „your mix“, dabei kannst du aber auch nur Bytes anschauen, die deine Follower hochladen, indem du auf „following“ klickst. Die kurzen Clips kannst du liken, kommentieren oder teilen.

Natürlich kannst du auch selbst Videos aufnehmen oder gestalten. Diese dürfen aber maximal 6 Sekunden lang sein. Ein eigener Sound, z. B. über dein Mikrofon, darf dabei verwendet werden. Jedoch kannst du keine aktuellen Musiktitel verwenden. Nach dem Erstellen kann das Video einer Kategorie zugewiesen werden. Diese Kategorien werden als Channels bezeichnet. Sie helfen dem Nutzer dabei, einen besseren Überblick zu erhalten. Zusätzlich kannst du eine Videobeschreibung sowie Hashtags hinzufügen. Eine Einstellung, wer das Video sehen kann, fehlt hier vergebens. Die Privatsphäre ist somit nicht gegeben. Unser Datenschützer Marcel würde bei der App im Dreieck springen, denn die Datenschutzerklärung fehlt in der App gänzlich.

Was ist der Unterschied zu TikTok?

Während TikTok eher die jüngere Generation ansprechen möchte, distanziert sich Byte von dieser. Sie wollen mit eigenen Inhalten eine kreativere Zielgruppe ansprechen. Zudem unterscheidet sich die Länge der Videos. Während bei TikTok bis zu 60 Sekunden aufgenommen werden können, sind bei Byte nur sechssekündige Clips erlaubt. Weitere Unterschiede zwischen den beiden Apps habe ich dir in einer kleinen Tabelle zusammengetragen.

TikTokByte
Max. Länge der Videos60 Sekunden6 Sekunden
Filter und FunktionenUnzählige, täglich neueKeine, nur Textfunktion
Teilen in Social MediaMöglichMöglich, aber nur das Byte Profil des Users wird geteilt
PartnerprogrammTikTok RewardsByte Partner Programm

Das Byte Partnerprogramm

Noch im Januar verkündet Hofmann, dass es ein Partnerprogramm geben wird. Dies soll Creator dazu verlocken, neue Inhalte zu erstellen. In einer Periode von 120 Tagen sind 250.000 Dollar drin. Dieser Betrag wird in einem 30 Tage Zyklus an die Videoersteller ausgezahlt. Byte wählt dabei bis zu 100 Teilnehmer aus, die bei dem Programm dabei sein können.

Dabei wird geschaut, wie viele Views die Posts der Creator erreicht haben. Die Creator werden dabei in sogenannte „Viewership Brackets“ eingeteilt, woraus sich dann der auszuzahlende Betrag ergibt. Finanziert wird dieses Programm durch Anzeigen in der App.

Meine Erfahrung mit der App

In Zeiten von Corona hat auch mich das eine oder andere Mal die Langweile gepackt, weshalb ich den Vine Nachfolger einfach mal testen musste. Das Motto „creativity first“ steht bei der Anwendung wirklich an erster Stelle. Ohne das Verwenden von Filtern sowie von Musik muss der Creator kreativ werden. Doch das war auch der einzige positive Punkt. Für mich als kleiner TikTok-Suchti wirkt der Content fast schon lahm. Zudem ist die Community in Deutschland noch nicht so groß, sodass die Auswahl an deutschen kurzen Clips sehr gering ist. Wirklich neue Funktionen bringt die Plattform für mich auch nicht. Das Prinzip der App ähnelt zu stark TikTok. Auch die Funktionen wie das „Rebyten“ von Videos ist ein 1:1 Clone von Twitter. Da hat selbst Snapchat noch mehr Charme.

Ist Byte als neues Instrument des Content Marketings nützlich?

Der Vine Nachfolger wurde erst Anfang dieses Jahres gelauncht und steckt somit für mich noch in den Kinderschuhen. Da jetzt zum Start die Community klein ist, lohnt es sich noch nicht, die Applikation im Content Marketing einzusetzen. Im Moment kann ich mir auch schwer vorstellen, dass sich die App etablieren wird, da sie einfach zu viele Ähnlichkeiten mit TikTok besitzt. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

Sollte TikTok in den USA verboten werden, könnte die App ein würdiger Nachfolger sein. Jedoch müssen sich die Entwickler hierfür ranhalten, da dies bald der Fall sein könnte.

Was hältst du von der neuen App? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Luisa Speer

Luisa ist die gute Seele von semcona und versorgt uns regelmäßig mit Schoki und anderen Leckereien. Als Head of Content kümmert sie sich genauso fürsorglich um alle Redaktionsprojekte. Im Blog schreibt Luisa demzufolge über Content-Themen und die neuesten App-Trends.

mehr erfahren ...

Das könnte auch interessant sein...