Zugegeben, so einfach wie es klingt, ist es dann doch nicht. Aber auch ihr als Betreiber eines kleinen oder mittelständischen Online Shops habt die Chance, euch auf Google gegen amazon & Co. zu behaupten. Wie das funktioniert und was ihr dabei beachten müsst, dass will ich euch gern näher bringen.

Wo verkaufen – amazon oder eigener Online Shop

Amazon hat mit dem als „A9“ bezeichneten Algorithmus schon eine mächtige Waffe im Arsenal, um die plattformeigenen Inhalte zu analysieren, zu bewerten und intelligent auszuspielen. Der Algorithmus basiert natürlich auf machine- und deep learning und bezieht Unmengen von Daten in die Bewertung ein:

  • Sales Performance
  • Quality Score
  • Listing & verwendete Keywords
  • Nutzerfreundlichkeit
  • Rezensionen
  • etc.

Wenn ihr also einen Shop auf amazon betreibt, dann steht euch die Sales Maschinerie von amazon zur Verfügung. Aber alles hat seinen Preis. Und der besteht nicht zuletzt aus einer Umsatzprovision von bis zu 15% pro Artikel (Gebührenordnung amazon, Stand 08.06.21). Wenn ihr die Regeln von amazon nicht befolgt, dann sieht es genauso düster mit den guten Platzierungen aus. Ergo steht ihr nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftlichkeit vor der Entscheidung, ob ihr nicht doch besser eure Produkte über einen eigenen Online Shop vertreibt. Denn dort habt ihr freie Hand:

  • Aufbau, Nutzerführung, Struktur
  • SEO-Daten
  • Preisgestaltung
  • Verkaufsprozess

Aber am Wichtigsten ist die Tatsache, dass jeder verdiente Cent euch gehört.

SEO Basics auf dem eigenen Online Shop

Bevor es an die Relevanzoptimierung der Kategorie- und Produkttexte und die Produktion von neuem High Performance Content geht, braucht jeder Shop erst einmal eine stabile SEO Basis. Das bedeutet, dass vor allem auf die Website-Performance geschaut werden muss. Die Core Web Vitals sind hier insofern wichtig, als das Google sie mittlerweile in die Rankingbewertung von Inhalten einbezieht. Mehr Informationen zu den Core Web Vitals findet ihr in diesem Blogpost (Artikel: Core Web Vitals).

Aber auch die klassischen SEO Metriken sind nach wie vor nicht zu vernachlässigen. Dazu zählen insbesondere:

  • Meta-Informationen je Inhaltsseite
  • Überschriftenauszeichnungen (H1, H2,…H6)
  • Schematische Auszeichnung der Produkte (Titel, Preis, Beschreibung, Bewertung)
  • Alt- und Title Tags bei Bildern
  • Interner Link Juice
  • Canonical Tag (Quellenangabe zu jeder Seite)
  • Hreflang Tag (für mehrsprachige Shops)

 

3 Punkte für den organischen Erfolg von Online Shops

Ich möchte hier auf drei wesentliche Punkte eingehen, die ihr beachten müsst, wenn euer Shop organisch erfolgreich sein soll:

  1. Ganzheitlichkeit
  2. High Performance Content
  3. Konsistenz

Ganzheitlich der Herangehensweise

In jedem Shop gilt es, eine Anzahl von Teilbereichen zu betrachten und zu bearbeiten. Nur die Summe der Einzelteile ist ausschlaggebend für den Erfolg.

Schaut euch sehr genau an, wie nutzerfreundlich die Klickwege gestaltet sind. Gelangt der Nutzer logisch und in nur wenigen Klicks zu dem Punkt, wo er hin möchte und ihr hin haben wollt? Ein einfacher, logischer und nachvollziehbarer Aufbau der Seitenstruktur ist hier entscheidend. Ihr müsst für jede Seite überlegen, mit welcher Suchintention und welcher Motivation der Nutzer dahin gelangen könnte. Daraus resultiert dann der inhaltliche Aufbau jeder einzelnen Inhaltsseite.

High Performance Content – Relevanz

Dazu habe ich auch schon etwas geschrieben, was ihr sehr gern nachlesen könnt(Artikel zu High Performance Content). Die Betrachtung der Inhalte aus dem Blickwinkel des Nutzers, das Aufgreifen seiner individuellen Bedürfnisse, Probleme und Fragen trägt zu Relevanzoptimierung der Texte bei. Ihr müsst zuerst immer den Besucher im Blick haben und seine Intention, bei euch einzukaufen.

Konsistenz

ShopSEO ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es kommt entscheidend darauf an, diese Maßnahmen immer und für jede Seite und neue Inhalte umzusetzen. Erst dann könnt ihr euch nachhaltig und langfristig mit eurem Shop vor amazon & Co. positionieren.

Erfolgreich durch Beachtung von transaktionalem vs. informationalem Suchinteresse

Google kann die Suchintention des Nutzers sehr gut antizipieren. Während Produktseiten 100% transaktional ausgerichtet sein sollten, also alle Inhalte auf das Produkt und den Abverkauf abzielen, braucht es noch einen informationalen Teil auf der Seite. Dieser ist dafür gedacht, die Suchanfragen abzugreifen, die rein informational sind. Hier kennen die Nutzer oftmals euer Produkt und eure Leistungen noch nicht, sondern sind bei Google auf der Suche nach einer Antwort auf eine Frage oder nach einer Lösung für ein Problem.

Während amazon ausschließlich die transaktionalen Suchanfragen bedient, könnt ihr mit relevanten Informationen rund um eure Produkte und Produktbereiche auch die Suchenden erreichen, die eben noch keinen konkreten Kaufwunsch haben. Es gilt hier eine Brücke zwischen dem Informationsinteresse und einem möglichen Kaufwunsch zu schlagen.

Im Rahmen des Trackings und der Erfolgsmessung unserer ShopSEO-Projekte haben wir festgestellt, dass der Anteil an informationalen Suchanfragen im Verhältnis zu den transaktionalen im Shop-Umfeld ca. 30% beträgt. Das Suchvolumen der informationalen Suchanfragen, die oftmals sehr viel generischer als die transaktionalen sind, ist hierbei jedoch oft deutlich größer.

Damit will ich sagen, dass bei den informationalen Suchen und Inhalten enorm die Musik spielt. Hier habt ihr die Chance, euch in den Top10 bei Google zu positionieren und Traffic, Nutzer und damit auch Umsatz zu steigern.

Case: Taylor Wheels – so funktioniert ShopSEO in der Praxis

Taylor Wheels ist einer der größten Hersteller von Laufrädern in Europa. Im Online Shop verkauft Taylor Wheels neben den Laufrädern in allen möglichen Größen und für verschiedenste Fahrradklassen auch Fahrradzubehör und Fahrradteile. Wir betreuen Taylor Wheels seit 2017 und kümmern uns um alle Belange der SEO, den Content im Shop und das neu aufgebaute Magazin. Die Strategie sieht vor, dass alle Aktivitäten auf den WebShop einzahlen. Dazu gehören nicht nur die Informationstexte im Magazin, sondern vor allem auch Social Media Aktivitäten auf Instagram und Facebook.

Wir analysieren regelmäßig das Web und den User Generated Content, um neue Themen und Trends zu identifizieren. Diese werden dann in relevanten Magazin-Artikeln aufgenommen und sorgen seit Jahren für stetig steigende Sichtbarkeit, Traffic-Wachstum und Umsatzsteigerung.

Ein Beispiel: Der Ostseeradweg

Wir haben festgestellt, dass sich immer mehr Menschen für Möglichkeiten des Radfahrens an der wunderschönen Ostseeküste interessieren. Das haben wir aufgenommen und einen Beitrag zum Ostseeradweg produziert. Diese rankt aktuell als Featured Snippet bei Google auf Position 0 bei einem Suchvolumen von 4.000 Suchanfragen pro Monat. Die Seite generiert also pro Monat bis zu 1.000 Besucher, die über gezielt platzierte Call to Action auf die Produktseiten geleitet werden und dort dann benötigtes Zubehör für ihren Fahrrad-Trip kaufen.

Diese Vorgehensweise wird für alle relevanten Themen rund um Laufräder, Fahrradzubehör und Fahrradteile konsistent betrieben.

Conversion-Optimierung

Jeder Beitrag im Magazin ist mit einem auf den Context zugeschnittenen Call to Action versehen, um den Besucher passend zum Inhalt des Beitrags relevante Produkte anbieten zu können.

Der magische Dreiklang in der SEO: Sichtbarkeit, Traffic, Umsatz

Der Erfolg dieser Strategie der ShopSEO lässt sich wunderbar in Zahlen messen und darstellen. Wir haben es geschafft, die Sichtbarkeit des Shops in zwei Jahren fast zu vervierfachen und den Umsatz pro Jahr um durchschnittlich 30% zu steigern. Schaut man sich nun die organische Sichtbarkeit der Domain www.taylor-wheels.de auf Keyword-Ebene im Vergleich zu den Branchenriesen und Wettbewerbern an, dann zeigt sich eben dieser Erfolg der kontinuierlichen ShopSEO nach Relevanz und High Performance Content.

Fazit:

Ein strategisches und datengetriebenes, sowie analytisches Vorgehen ist der Garant für eine erfolgreiche Positionierung eures Online Shops in den Top-Positionen bei Google und damit für nachhaltiges Wachstum und Umsatzsteigerung. Nur so könnt ihr euch gegenüber amazon & Co. im Web positionieren.

Jan Pötzscher

Jan ist als Director Marketing & Sales für unseren Außenauftritt und die Vertriebsaktivitäten verantwortlich. Dort bringt er seine lange Erfahrung als SEO Experte und Marketingleiter mit ein. Damit er alle Bälle in der Luft halten kann, verbringt er seine Mittagspausen meist im Fitti.

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