Google hat es wieder geschafft und mit der Ankündigung des Helpful Content Updates die SEO‑Welt in Aufruhr versetzt. Doch die gute Nachricht vorweg: Das Update betrifft zunächst einmal nur englischsprachige Seiten. Betreiber von deutschsprachigen Seiten sollten sich aber nicht zurücklehnen und ausruhen, sondern die Auswirkungen von Googles Helpful Content Update analysieren und die eigene Webseite anpassen. Denn Google wird das Update auch irgendwann auf deutschsprachige Seiten ausrollen.

Ist das Google Update überraschend?

Wir meinen nein. Wir haben bereits mit dem Google Bert Update aufgezeigt bekommen, wohin die Reise bei Google Updates geht. Nämlich dem Nutzer die beste Erfahrung oder die möglichst am besten passende Antwort auf seine Suche zu bieten. Mit dem Bert Update stieg das Unternehmen noch tiefer darin ein, die Suchintention des Nutzers  zu verstehen und ihn in den Fokus zu stellen.

Exkurs: Was die Google-Suche mit dem Auto gleich hat

Wir möchten das gerne in einem kurzen Exkurs mit der Geschichte des Automobils vergleichen. Am Anfang war da ein Personenkraftwagen von Carl Benz. Damit wollten immer mehr Menschen von A nach B fahren. Denn das Automobil war schneller als die Kutsche. Doch irgendwann reichte das bloße Fahren nicht mehr aus. Das Auto musste komfortabler werden und noch schneller. Heute fahren bereits erste autonome Autos und doch sind sie alle nur eine Weiterentwicklung des Autos von Carl Benz.

Im Grunde sind die Geschichte des Autos und die von Google ähnlich. Am Anfang stand bei Google die Suche im Internet. Damals noch auf Schlagworten basiert. Und heute geht es grundsätzlich immer noch um die Suche im Internet, aber eben auf einem anderen Level. Und wie das Auto, wird sich auch die Google-Suche immer wieder den Bedürfnissen der Menschen anpassen.

Muss sich die SEO-Industrie anpassen?

Es gab bereits viele einschneidende Updates. Das Panda Update 2011, das Penguin Update 2012, Hummingbird 2013 und das Phantom Update 2015 waren sicher einschneidende Core Algorithmus Updates. Doch spätestens seit dem Google Bert Update sollten alle SEOs und Content Marketing Verantwortlichen ihr Handeln in Richtung Nutzerzentrierung ausgelegt haben. Wir zumindest haben dies für unsere Kunden getan und erzielen damit sehr gute Erfolge. Unser Ansatz ist seit vielen Jahren: Schreibe mit Relevanz für den Nutzer und nicht mit Keywords für Google!

Was macht das Helpful Content Update?

Eigentlich spricht der Titel des Google Updates schon für sich. Es geht darum, dem Suchenden – also dem Nutzer der Suchmaschine – schnell die für ihn relevanteste Antwort auf seine Suche zu bieten. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich aber das Angebot der potenziellen Antworten auf eine Frage bei Google extrem gesteigert. Aber viel Content ist auch einfach die sprachliche Neufassung von anderem Content. Und diesen, wir nennen es mal Content Marketing Müll, will Google mit dem Helpful Content Update ausmisten.

Fokus auf Nutzerzentrierte Inhalte

Google hat den Fokus nun auf nutzerzentrierte Inhalte gelegt. In der Veröffentlichung zum aktuellen Core Update heißt es:

  • Haben Sie eine bestehende oder angestrebte Zielgruppe, welche die Inhalte nützlich finden würde, wenn es direkt zu Ihnen käme?
  • Zeigt Ihr Inhalt eindeutig Fachwissen aus erster Hand und ein umfassendes Wissen (z. B. Fachwissen, das aus der tatsächlichen Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung oder dem Besuch eines Ortes stammt)?
  • Hat Ihre Website ein Hauptziel oder einen Themenschwerpunkt?
  • Wird jemand nach dem Lesen Ihrer Inhalte das Gefühl haben, genug über ein Thema gelernt zu haben, um sein Ziel zu erreichen?
  • Hat jemand nach der Lektüre Ihrer Inhalte das Gefühl, eine zufriedenstellende Erfahrung gemacht zu haben?

Diese Fragen von Google übersetzt in die Arbeit von Agenturen und Online Marketing Verantwortlichen heißt unserer Meinung nach, dass es nun noch relevanter wird, nutzerspezifischen und einzigartigen sowie holistischen Content zu schaffen. Wir nennen dies High Performance Content.

Was muss ich nun tun?

Zunächst mal: Keine Panik! Schaue dir die oben genannten Fragen von Google an und prüfe für dich selbst, ob dein Content diese Kriterien erfüllt. Wenn nicht, solltest du dir eine Strategie zurechtlegen, wie du nach und nach deine bestehenden Inhalte so überarbeiten kannst, dass du High Performance Content erschaffst.

Solltest du deine Inhalte noch nicht nutzerzentriert anbieten, dann empfehlen wir dir unseren 5-Punkte-Plan:

  1. Definiere dir deine Zielgruppe und finde heraus, welche Bedürfnisse deine Zielgruppe hat und welche Themen sie bewegt.
  2. Entwickle dir aus den Themen und Zielgruppen Personas. Das macht es einfacher, nutzerzentrierte Inhalte zu erschaffen und die Informationen weiterzugeben, die deiner Zielgruppe wichtig sind.
  3. Erschaffe Inhalte mit Mehrwertbasierend auf deinen Personas. Das muss nicht immer nur Text sein. Es gibt viele andere Content-Formate und eine Kombination von verschiedenen Content Formaten kann sinnvoll sein.
  4. Spreche die Sprache deiner Zielgruppe und vermeide Marketingslang. Klar, Branding ist wichtig. Aber deine Zielgruppe muss auch verstehen, was du damit meinst. Spreche also die Sprache deiner Zielgruppe und nicht die deines Advertisings.
  5. Baue mit holistischen, nutzerzentrierten Inhalten Expertise und Wissenssilos auf, um aus der Masse herauszuragen.

Das alles ist ein laufender Prozess und du wirst nicht alles von heute auf morgen umsetzen können. Hast du zum Beispiel mehrere Themenschwerpunkte, so empfehlen wir dir, dich erst mal auf eines davon zu konzentrieren und die Inhalte dort zu optimieren, ehe du das nächste Thema angehst.

Zu guter Letzt: Lege die Marketingbrille ab und setze die Nutzerbrille auf. Wenn du noch keine Nutzerbrille hast, findest du die nicht bei Fielmann, sondern bei deinen RelevanzMachern. Wir haben schon seit Jahren die passenden Nutzerbrillen und helfen dir auch gerne bei der Erstellung von deinem High Performance Content weiter.

Marcel Päßler

Als Chief Operating Officer leitet Marcel das operative Geschäft und ist unser Mann für die Bereiche Analyse, Daten- und Arbeitsschutz sowie Personalentwicklung. Zu diesen Themen schreibt er in unserem Blog – auch wenn er immer behauptet, dass er dafür kein Talent hat.

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