Wer kennt sie nicht, die Onlineshops, die keiner findet. Die sich im Nirvana der Google-Sphäre auf den hinteren Seiten tummeln. Die sich nur dem interessierten Schnäppchenjäger auf Suchergebnisseite 10 offenbaren. Aber mal ehrlich: Ist es nicht schade drum, nicht gefunden zu werden? Ich zeige euch, wie es besser geht und ihr auch als kleiner Webshop gegen die Branchenriesen wie amazon und eBay besteht.

ShopSEO ist Arbeit und Wissen um Suchintention und Suchalgorithmen

Zuerst müsst ihr eines verstehen: Nutzer suchen immer anders und immer mit unterschiedlichen Intentionen. Die Suchintention (oder auch search intent) für jede einzelne Suchphrase zu kennen, ist schon die halbe Lösung. Google gibt da viele Hilfestellungen, da die Suchmaschine genau diese Intention natürlich auch so exakt wie möglich eruieren will. Das macht sie mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Big Data.

Was ist die Suchintention?

Die Suchintention beschreibt die Absicht eines Nutzers in Verbindung zur gestellten Suchanfrage. Content muss daher bestmöglich diese Intention aufnehmen und widerspiegeln. Dabei unterscheidet man zwischen Informational, Transaktional und Navigational.

Die Informationale Suchintention

Die informationale Suchintention (Know) beschreibt Google in seinen „Quality Rater Guidelines“ als eine faktenbasierte Suchanfrage, bei welcher der Suchende etwas erfahren möchte. Hierbei sollte die Information snackable, also kurz und präzise konsumiert werden können. Kurze Sätze, Diagramme, Grafiken und Kurzbeschreibungen sind bestens dafür geeignet, den Wissensdurst des Nutzers zu stillen.

Die Transaktionale Suchintention

Diese „Do-Suche“ ist auf Aktion und Interaktion ausgerichtet. Der Nutzer möchte also etwas tun, zum Beispiel etwas kaufen, downloaden, anfragen, bestellen usw.

Natürlich lässt sich nicht jede Suchanfragen exakt einer Suchintention zuordnen. Es gibt viele sogenannte Multiple User Intent-Suchen, die verschiedene Suchintentionen bedienen können. Wir konzentrieren uns hier auf die beiden Wichtigsten, „Do“ und „Know“, da sich damit schon sehr viel optimieren lässt.

Welcher Inhalt für welche Suchanfrage

Lasst uns jetzt also mehr in die Tiefe einsteigen. Woraus besteht ein Shop grundsätzlich? Richtig! Aus einer Startseite, verschiedenen Kategorie-Seiten und den einzelnen Produktseiten. Dazu kommen dann noch Warenkorb, Impressum, AGB etc. etc.
Uns und vor allem den Nutzer interessieren primär aber die drei erstgenannten Seitentypen.

Die Shop-Startseite – das Schaufenster eurer eCommerce Plattform

Die Startseite eines Onlineshops ist das Aushängeschild und das Schaufenster. Sie soll dem Nutzer auf den ersten Blick Vertrauen vermitteln, ihn über das Waren- und Leistungsangebot informieren und ihn schnell auf die gewünschten Inhaltsseiten weiterleiten.

Die Bedeutung der Startseite für die SEO ist nicht ganz so groß, insbesondere wenn der Suchende schon ganz genau weiß, zu welchem Shop er möchte. Denn wie die Messungen bei verschiedenen Onlineshops gezeigt haben, rankt die Startseite sehr häufig für Suchanfragen mit Nennung des Shops, also der sogenannten branded search. Der Anteil am Gesamttraffic hingegen ist nicht so hoch.

Beispiele für den Anteil der Startseite am gesamten organischen Traffic:

Dennoch dürft ihr die Startseite nicht vernachlässigen, denn wie oben beschrieben, ist sie euer Aushängeschild und damit essenziell für:

  • Image
  • Reputation
  • Nutzerführung

 

Die Kategorie-Seiten – Struktur und Einstieg in die Produktwelten

Jetzt wird es spannend, denn die Kategorie-Seiten sind der Einstieg in die Produktwelt und nehmen in der Regel Suchanfragen informationaler und generischer Natur auf.

Welche Bedeutung haben Kategorie-Seiten für die ShopSEO?

  1. Kategorie-Seiten stellen informationalen Content für informationale Suchanfragen bereit
  2. Sie bieten einen umfassenden Überblick über die jeweilige Produktkategorie
  3. Sie sind holistisch, also ganzheitlich, aufgebaut

Kategorie-Seiten haben einen klaren Themenfokus und ranken überwiegend zu generischen Suchanfragen nach einem Thema und noch nicht nach einem eindeutigen Produkt.

Beispiel für eine Suchanfrage und Kategorie-Seiten als Suchergebnis:

  • „Laufraeder“: Suchvolumen monatlich ca. 14.000 Suchanfragen
  • Suchintention: Informational
  • Suchergebnis: taylor-wheels.de/laufraeder/
  • Ranking aktuell: Position 3

Wie haben wir das erreicht? Wir haben die Kategorie-Seite mit zusätzlichen Informationen über den Bereich „Laufräder“ angereichert und die Struktur der Seite verbessert, sodass der Nutzer neben den Informationen auch schnell zur gewünschten Produktseite gelangt. So werden nicht nur die „Know“-Suchintentionen befriedigt, sondern auch die „Do“-Intentionen.

Suchintention Shop SEO

Die Produktseite – hier klingelt die Kasse

Schlussendlich ist das Ziel jedes Online-Shops, Nutzer zu Kunden und Käufern zu machen. Daher muss es gelingen, den Besucher mit nur wenigen Klicks oder am besten direkt auf eine Produktseite zu lenken, wo er kaufen kann.

Welche Bedeutung haben Produktseiten für die ShopSEO?

  1. Produktseiten sind klar transaktional (Do!) ausgerichtet
  2. Sie ranken für das konkrete Produkt
  3. Produktseiten haben einen klaren Produktfokus
  4. Sie sind verkaufsorientiert aufgebaut

Kurzum: Es geht um Fakten, Preise, Produktbeschreibung und Bewertungen!

Beispiel für eine Suchanfrage nach einem Produkt und dem entsprechenden Suchergebnis:

Um sich mit einer solchen Produktseite ganz vorn in den Suchergebnissen zu positionieren und in diesem Fall eBay und auch amazon die Stirn zu bieten, bedarf es einer konsequent verkaufsorientierten Struktur mit informationalen Ergänzungen. Auf die Reihenfolge des Aufbaus einer solchen Produktseite kommt es also an:

  1. Die Intention des Suchenden befriedigen (Do!)
  2. Den Kaufabschluss herbeiführen (Do!)
  3. Zusatzinformationen bieten für längere Verweildauer und höhere Seitentiefe (Know)

Das ist die Pflicht, die Basis jedes Online Shops und jeder Shop SEO. Doch das allein wird nicht reichen.

Blog/Magazin-Seiten – hier holt Barthel den Most

Wenn wir ehrlich sind, konkurriert ihr mit euren Kategorie- und Produkt-Seiten gegen enorm starke Wettbewerber. Daher ist es trotz der besten Struktur und der besten Inhalte kaum oder nur sehr schwer möglich, organisch gegen amazon, eBay & Co. anzukommen. Auf Platz 3 oder 4 auf der ersten Suchergebnisseite werden eben doch nur die Reste des Buffets verteilt. Den Löwenanteil bekommen nur die vordersten Plätze.

Aus diesem Grund müsst ihr weiter denken. Ihr müsst euren Horizont erweitern und euch in eure Kundschaft hineinversetzen.

  • Wonach sucht der potenzielle Kunde?
  • Was will er wirklich wissen?
  • Was ist ihm genau in diesem Moment wichtig?

Denn, und auch hier müssen wir ehrlich sein, nicht jeder Besucher kauft sofort. Nicht jeder Nutzer hat sofort eine Transaktion im Sinn. Nicht jeder Suchende weiß genau, was er wirklich will. Viele Menschen wollen sich einfach inspirieren lassen, haben eine Frage, die einer Antwort bedarf oder ein Problem, was eine Lösung sucht. Und hier müsst ihr ansetzen!

Genau das ist eure Chance, euch vom Wettbewerb abzuheben und euch in den Köpfen eurer zukünftigen Kunden zu verankern.

Aufbau und Relevanz des Content Hubs

Ein Blog oder Magazin ist dafür das Mittel der Wahl. Wir nennen diesen „Tanzbereich“ der Einfachheit halber „Content Hub“. Er ist somit das Zentrum für informationalen Content (Know!) für informationale Suchanfragen.

Er bedient die Themen, die dem Nutzer bei seinen Fragen und Problemen helfen. Er rankt für die Suchanfragen, die noch nicht sofort zu einem konkreten Produkt führen. Er stellt die Brücke zwischen Information und Transaktion dar. Und damit ist er DER Traffictreiber für organischen Traffic schlechthin.

Beispiel für einen Best Performer anhand von Taylor Wheels:

ShopSEO_Sichtbarkeit_ContentHub

Shop SEO – Sichtbarkeit der Verzeichnisse im Shop von www.taylor-wheels.de

Top-Thema des letzten Jahres – analysiert und veröffentlicht bereits 2019: Kalorienverbrauch beim Fahrradfahren

Ja es sind genau solche Themen, die auf den ersten Blick nicht wirklich etwas mit den Produkten und Leistungen zu tun haben. Aber genau diese oberflächliche Denkweise gilt es zu überdenken. Denn in solchen Themen und Intentionen steckt riesengroßes Potential. Das Thema bietet bei einem Suchvolumen von ca. 38.000 Suchanfragen pro Monat vor allem im Frühjahr die Chance, den Suchenden mit den eigenen Produkten bekannt zu machen.

Über die Informationen zu den verbrauchten Kalorien und einem Vergleich von verschiedenen Sportarten lässt sich eine hervorragende Brücke zu den Produkten schlagen.

Beispielartikel_ContentHub_ShopSEO

Quelle: https://www.taylor-wheels.de/blog/kalorienverbrauch-radfahren-gesund-abnehmen/

Quelle: https://www.taylor-wheels.de/blog/kalorienverbrauch-radfahren-gesund-abnehmen/

Wie ihr unschwer erkennen könnt, braucht organischer Content auch eine gewisse Zeit, um organisch zu ranken. Fast noch wichtiger als diese Erkenntnis, ist das Wissen um die Vorhersage von zukünftigen Trendthemen. Denn wer diese zuerst besetzt, hat in den Search Enginge Result Pages (SERP) die besten Karten.

Daher kann ich euch zum Schluss dringend meinen Vortrag auf der eCommerce Week ans Herz legen, der sich noch viel tiefer und eingehender mit dem Thema ShopSEO beschäftigen wird und noch weitere Tipps und Ansätze liefert.

eCommerce Week | 28.03.22 bis 01.04.22

 

Mein Vortrag „Shop SEO mit künstlicher Intelligenz – so überholt ihr amazon und eBay durch relevanten Content“

Wann: 31.03.2022 um 09:45 Uhr
Wo: www.acquisa.de/e-commerce-week

 

Ich freu mich auf euch!

 

Jan Pötzscher

Jan ist als Director Marketing & Sales für unseren Außenauftritt und die Vertriebsaktivitäten verantwortlich. Dort bringt er seine lange Erfahrung als SEO Experte und Marketingleiter mit ein. Damit er alle Bälle in der Luft halten kann, verbringt er seine Mittagspausen meist im Fitti.

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