Wie können neuartige Technologien wie Cognitive Computing kreativ, smart und gewinnbringend für Unternehmen eingesetzt werden? Dies war die Kernfrage des 1. Cognitive Marketing Summits, der vergangene Woche in München stattfand.

In den architektonisch einzigartigen Münchener Highlight Towers kamen Entscheider aus Wirtschaft, Industrie und Handel zusammen, um mehr über Cognitive Creativity zu erfahren.

Cognitive Creativity anno 1900

Patrick Pötzsch, Head of Automated Sales, Product & Programs bei der Lufthansa AG, eröffnete die Veranstaltung, indem er aufzeigte, welches die bedeutendsten Herausforderungen für Konzerne im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz sind. Im Anschluss sprach Michael Vogel über die Evolution von Content Marketing zu Context Marketing. Viele Besucher waren erstaunt darüber, dass Content Marketing keine Erfindung der 2000er Jahre ist, sondern bereits im Jahr 1900 vom Reifenhersteller Michelin „erfunden“ wurde. Der Bedarf für Automobile (und damit für Reifen) war damals recht gering. Um diesen zu wecken, entwickelte Michelin den noch heute bekannten Guide Michelin und stellte lohnenswerte Ausflugsziele vor. Diese waren so weit voneinander entfernt, dass es sich lohnte, die Strecke nicht mehr mit dem Pferd zurückzulegen, sondern dafür ein Auto zu nutzen. Content Marketing war geboren.

Wer träumt eigentlich von Kreuzfahrten?

Prof. Dr. Heiko Beier, Geschäftsführer der MORESOPHY GmbH, schilderte in seinem Vortrag, wie Unternehmen mithilfe von Cognitive Computing smarte Insights generieren können. Dabei ging er darauf ein, wie wichtig es ist, aus Big Data zunächst Smart Data zu generieren um dann in zig Millionen von Datensätzen spannende Erkenntnisse zu entdecken. So zeigte er beispielsweise auf, dass Kreuzfahrtunternehmen bisher häufig auf stark umkämpfte Keywords AdWords einbuchen – z. B. „Kreuzfahrt“ oder „Kreuzfahrt Mittelmeer“ und so auf Zielgruppen eingehen, die schon den konkreten Wunsch einer Kreuzfahrt haben. Werden Daten jedoch durch Semantik gestützt ausgewertet, so fällt auf, dass sich beispielsweise Menschen, die eine lange Krankheit überwunden haben und nun erholsamen Schlaf suchen, ebenfalls für Kreuzfahrten interessieren. Diese Zielgruppe, die eher einen latenten Wunsch hegt, wird jedoch bisher kaum von Kreuzfahrtunternehmen adressiert. Cognitive Creativity hilft hier also dabei, neue Zielgruppen zu identifizieren und somit neue Potenziale zu entdecken.

Mit Relevanz und Cognitive Creativity auf Seite 1

Robert Wauer griff das Thema Kreuzfahrt auf und zeigte anhand eines Beitrages über das Tepidarium im semantischen Lifestylemagazin fyle.de sehr anschaulich, wie es durch das Wissen um die richtigen Themen, Synonyme und Umfelder möglich wird, innerhalb kurzer Zeit Inhalte auf den ersten Positionen des natürlichen Google-Rankings zu platzieren. Dabei betonte er, dass es nicht – wie früher bei SEO so häufig gepredigt wurde – darum ginge, unsinnige Begriffe oder Themen möglichst häufig in einem Text zu platzieren, sondern die ermittelten Themenfelder aus dem Web so zu verpacken, dass der Storytelling bzw. Context Marketing Ansatz, welchen Herr Vogel am Anfang der Veranstaltung erläuterte, erfüllt wird. Durch diese Art der Relevanzoptimierung (SRO) können damit kurzfristig hohe Ausgaben für AdWords eingespart werden und auch Seiten auf den ersten Google-Seiten platziert werden, obwohl sie noch nicht lange existieren.

Von der Google Suche zum Kunden

Den Abschluss der Veranstaltung bildete Max Bertl von Leadstream, der anschaulich darstellte, wie mit den über SRR und SRO gewonnenen Besuchern auf der Website weiter verfahren werden sollte. So zeigte er auf, wie ein idealtypischer Prozess des Leadnurturings verlaufen sollte, sodass Interessenten zum richtigen Zeitpunkt nur die für sie relevanten Informationen erhalten, um beispielsweise auch die Effektivität und Effizienz des Vertriebs zu optimieren.

Watson und GDPR – zwei dominierende Themen

Im Anschluss der Veranstaltung fanden rege Diskussionen statt, schließlich gingen erst vor wenigen Tagen Meldungen durchs Web, wonach IBMs Supercomputer Watson sich „dumm anstelle“ sowie angeblich keine semantischen Modelle, sondern nur statistische nutzen würde. Auch GDPR bzw. die ePrivacy Verordnung waren ein wichtiges Gesprächsthema – schließlich ändern sich dadurch in wenigen Monaten grundlegende Prinzipien im Online-Marketing.

Cognitive Creativity geht in die zweite Runde

Aufgrund der sehr positiven Resonanz zur Veranstaltung haben wir uns entschieden, zeitnah einen 2. Cognitive Marketing Summit auszurichten. Details dazu werden wir in Kürze hier bekannt geben. Zum Schluss möchten wir uns noch bei NewCarz bedanken, die zwar noch keine Cognitive Cars getestet haben, uns jedoch mit einem exklusiven Shuttle-Service bei der Veranstaltung unterstützten.

Daniela Kloth

Sie organisiert nicht nur unsere Firmenfeiern, als Head of Marketing verfügt Daniela über ein umfangreiches Know-how im Onlinemarketing. Im Blog wird Dani ihr Expertenwissen mit uns teilen und nimmt uns mit hinter die Kulissen bei semcona.

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