Deep Learning soll zukünftig das Retargeting revolutionieren? Hm, an sich klingt erst einmal alles großartig, was mit Künstlicher Intelligenz und Deep Learning zusammenhängt. Es ist sicherlich auch für Marketer eine schöne Vorstellung. Aber denkt noch jemand an die bevorstehende ePrivacy Verordnung?
Was ist Retargeting?
„Retargeting bedeutet die Auslieferung eines Werbemittels an eine Nutzergruppe, die schon einmal bei einer bestimmten Aktivität registriert wurde (z. B. Klick auf ein bestimmtes Werbemittel, Online-Bestellung etc.).“
BVDW Glossar (https://www.bvdw.org/glossar/)
Retargeting ist eine Targetingmethode die häufig im E-Commerce Anwendung findet. Jeder Nutzer erhält bei dem Besuch einer Website ein Cookie. Dieser Cookie speichert Informationen über den Websitebesuch und dient dazu, den Nutzer auf einer anderen Website wiederzuerkennen. Dies funktioniert nur, wenn beide Webseiten die gleiche Targeting-Form anwenden. Ziel ist es, dem Nutzer personalisierte Werbung anzubieten und Conversions zu erzeugen. Oft wird das Retargeting auch als Remarketing bezeichnet.
Im Folgenden ist der Ablauf des Retargetings noch einmal grafisch dargestellt:
Sicherlich ist jedem von uns Retargeting schon einmal begegnet. Wir schauen uns nach neuen Sportschuhen im Web um und erhalten Monate später noch immer Werbeanzeigen für diese Schuhe. Aber im Endeffekt haben wir die Schuhe schon längst auf einer anderen Seite gekauft oder vielleicht auch direkt vor Ort beim Sporthändler. Häufig schauen wir auch einfach nur Artikel im Netz an, um diese miteinander zu vergleichen. Manchmal kommt es sogar vor, dass uns Werbung angezeigt wird, welche völlig irrelevant für uns ist. Zustande kommt dies, wenn uns beispielsweise ein Freund ein Link mit einem Artikel schickt und uns um Meinung fragt. Retargeting ist also eine Art von digitalem Stalking.
User haben keine Lust mehr auf Retargeting
Aufgrund der nervigen Ad-Ausspielung richten sich immer mehr Nutzer AdBlockerWas ist ein Werbeblocker? Definition Werbeblocker, auch Werbefilter oder Adblocker genannt, sind Programme, die aufdringliche Werbeelemente auf Websites unterdrücken. Das können u.a. Videos, Bilder oder Pop-ups sein. Meist wird diese Software in Form von Extensions oder Plugins für Browser angeboten. Die Werbeblocker arbeiten meist auf Grundlage blockierter Skripte. Dadurch blenden sie die Werbung aus und verhindern die Ausführung nicht-werblicher Inhalte. in ihren Webbrowsern ein. Das dies natürlich der gesamten Online Werbebranche missfällt, ist klar. Und mit der DSGVOWas ist die DSGVO? Definition Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beschreibt eine Reihe von Gesetzen, welche vom 25. Mai 2018 an zu beachten sind. Die Gesetze beinhalten Richtlinien darüber, wie Unternehmen private Daten von einzelnen Personen (personenbezogene Daten) verarbeiten dürfen. Die Gesetze gelten für in der EU ansässige Unternehmen als auch in der EU tätige ausländische Unternehmen. << zurück zum Glossar sollte die Speicherung und Verwendung von personenbezogenen Daten eigentlich auch tabu sein. Jedoch berufen sich die Vielzahl der Marktteilnehmer noch immer auf das sogenannte „berechtigte Interesse“. Inwieweit dies zukünftig jedoch noch möglich ist, ist eine andere Frage.
Sicher ist, dass die bevorstehenden ePrivacy Verordnung den Umgang mit CookiesWas sind Cookies? Definition Cookies oder HTTP-Cookies (zu Deutsch: Kekse) sind Daten, die eine Webseite im Internetbrowser eines Nutzers zwischenspeichert. In erster Linie erleichtern Cookies das Online-Erlebnis, indem Browsing-Informationen wie Nutzerdaten, Login-Daten oder Warenkörbe gespeichert werden. Zudem lässt sich nachverfolgen, welche Webseiten der Nutzer besucht hat. Cookies können sowohl von Webseitenbetreibern als auch von Werbetreibenden gesetzt werden. << zurück zum strenger regelt. Demnach müssen User eine ausdrückliche Zustimmung für die Verwendung von Cookies abgeben. Wir können uns kaum vorstellen, dass die Masse der Internetnutzer dieser Verwendung zustimmen wird.
Deep Learning in Verbindung mit Retargeting
Was Deep Learning bedeutet, haben wir bereits vor Kurzem auf unserem Blog erläutert. Es ist eine Form der Künstlichen Intelligenz und bringt die bereits bestehenden Machine Learning Formen auf eine neue Ebene. Deep Learning orientiert sich im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit am menschlichen Gehirn.
In einem Artikel auf Adzine, wird erklärt wie Deep Learning das Retargeting verbessern soll. Erfahrungen zufolge sollen dadurch Conversions um 32 % und Klicks um 42 % gesteigert werden.
Dies klingt natürlich äußerst charmant für die Marketingverantwortlichen.
E-Privacy das Ende von Retargeting?
Wie bereits erwähnt, soll mit der ePrivacy Verordnung die Verwendung von Cookies strenger geregelt werden. Damit ergibt sich die Frage inwieweit Retargeting bei Inkrafttreten der ePrivacy Verordnung überhaupt noch Anwendung finden kann.
Cognitive Targeting als Alternative
Um direkt auf der sicheren Seite zu sein, sollten wir uns auf die datenschutzkonformen Targetingmodelle konzentrieren. Mit Cognitive Targeting werden keinerlei Cookies oder personenbezogene Daten verwendet. Es wird lediglich der aktuell konsumierte Content in seiner Ganzheitlichkeit analysiert und dementsprechend für den User relevante Werbung ausgespielt. Nutzer fühlen sich dadurch nicht mehr verfolgt und bekommen just in Time nur noch Werbung angezeigt, welche sie im Augenblick auch wirklich interessiert.
In A/B Tests wurden bei dieser Targetingform Uplifts der CTRWas bedeutet CTR? Click-Through-Rate Definition Die Click-Through-Rate (zu Deutsch: Klickrate) beschreibt das Verhältnis von Klicks auf digitale Werbemittel oder Banner zu den Impressionen in Prozent. Somit ist es ein Key Perfomance Indicator (KPI) und misst die Effektivität von Anzeigen. Wird ein Suchsnippet oder eine Mail 1.000 Mal angezeigt, jedoch nur 12 Mal geklickt, entspricht das einer CTR von 1,2 Prozent. um bis zu 333 % erzielt. Im Halfpage Ad sogar eine Steigerung der CTR um 700 %. Dagegen sehen die oben beschriebenen Steigerungen alt aus. ?
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