Heute ist Europäischer Datenschutztag. Dieser Aktionstag, der auf Initiative des Europarates immer am 28. Januar begangen wird, soll uns die Wichtigkeit von Datenschutz in Erinnerung rufen. Der Tag ist übrigens kein zufälliges Datum. Denn am 28. Januar 1981 wurde die Europäische Datenschutzkonvention unterzeichnet – und das ist nun auch schon 38 Jahre her.

Datenschutz nervt – ja und?

Und warum nervt uns das Thema Datenschutzgrundverordnung und Bundesdatenschutzgesetz heute so sehr? Ganz einfach: Weil es wichtiger denn je ist! Wir leben in einer Zeit der Transformation. Immer mehr Daten werden digital erfasst. Da macht es sehr wohl Sinn, Datenschutz zu betreiben. Doch neben der Regulierung der Datenverarbeitung ist meines Erachtens eines wichtiger denn je – die Menschen müssen lernen, dass es wichtig ist, ihre Daten zu schützen. Will heißen, dass Datenschutz im Kleinen anfängt.

Als ich zum betrieblichen Datenschutzbeauftragten berufen wurde, war das Thema DSGVO gerade in der heißen Phase. Es waren nur noch Monate, bis diese Verordnung in Kraft treten sollte und halb Deutschland war in Aufruhr. Dabei ist die Datenschutzgrundverordnung doch im Grunde nicht viel mehr, als das BDSG (das bereits in Kraft war) auf europäischer Ebene.

Datenschutz fängt in den Köpfen an

Eines hat die DSGVO schon bewirkt – bei uns ist das Thema Datenschutz noch präsenter in den Köpfen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworden. Und das, obwohl ich als Datenschutzbeauftragter immer wieder mit einer Datenschutzbelehrung und vielen weiteren Hinweisen „genervt“ habe. Doch das Generve hat gefruchtet! Passwörter werden individuell gewählt und erfüllen Mindeststandards. Visitenkarten liegen nicht mehr auf den Tischen rum, sondern sind abgeschlossen in Büroschränken. Die Kolleginnen und Kollegen sperren die Computer, wenn sie den Arbeitsplatz verlassen. Bei manchen ist das Sperren des PCs schon so zur Routine geworden, dass sie selbst allein im Home Office den Rechner sperren, um sich etwas aus der Küche zu holen.

Und warum das alles?

  • Weil es einen Teil zum Datenschutz beträgt.
  • Weil es zum Beispiel die Reinigungsfirma oder andere Kunden nichts angeht, mit wem wir in Kontakt stehen (Stichwort Visitenkarten).
  • Weil ein gesperrter Computer nicht von Dritten eingesehen werden kann. Letztens hätte ich in der Kantine einer Behörde ein fremdes Notebook benutzen können. Da ein mir fremder Tischnachbar zum Telefonat heraus ging und es offen und ungesperrt stehen ließ.
  • Und weil ein sicheres(!) und individuelles Passwort zur Datensicherheit beiträgt, wie der Fall des Datendiebstahls von Prominenten und Politikern Anfang 2019 beweist.

Europäischer Datenschutztag – Zeit zum Nachdenken

Mein Fazit: Ja, Datenschutz kann nerven! Aber der Schutz unserer Daten ist sehr, sehr wichtig. Und wenn ihr euch erst einmal darauf eingestellt habt, ist Datenschutz im Kleinen schon gar nicht so schwer. Vielleicht denkt ihr am heutigen Europäischen Datenschutztag einfach mal darüber nach, wie einfach ihr mit kleinen Dingen den Schutz personenbezogener Daten vorantreiben könnt.

Disclaimer: Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Wir übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen.

Marcel Päßler

Als Chief Operating Officer leitet Marcel das operative Geschäft und ist unser Mann für die Bereiche Analyse, Daten- und Arbeitsschutz sowie Personalentwicklung. Zu diesen Themen schreibt er in unserem Blog – auch wenn er immer behauptet, dass er dafür kein Talent hat.

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