„Wir müssen auch mal was zu Corona schreiben.“, haben sie zu mir gesagt. Und zack, hatte ich die dankenswerte Aufgabe einen Blogbeitrag zum Thema COVID-19 zu schreiben. Tja, nun ist das ganze Virus-Thema ja schon etwas nervig, um nicht gar zu sagen beschissen. Und so kam mir bei einem kühlen Bier der Marke Corona Extra aus Mexiko – natürlich nach offiziellen Feierabend im Homeoffice – die Idee: Gucken wir doch mal, wie sich das Thema Klopapier im Laufe des letzten Jahres verändert hat. Ich nehme dich also mit auf eine „mehrlagige“ Analyse-Reise zum Toilettenpapier.

Die gute, alte Zeit – Als Toilettenpapier noch nicht umkämpft war

Wer denkt nicht gerne an die Zeit vor Corona zurück? Die Supermarkt-Regale in Deutschland waren voll. Es gab das Bier, das Corona Extra hieß, und niemand dachte sich etwas dabei. Aber vor allem gab es Klopapier in Hülle und Fülle. Jeder konnte seinen Allerwertesten mit Papier in drei, vier oder noch mehr Lagen abwischen. Es gab raues, weiches und extraweiches Toilettenpapier auf Tausenden von Rollen. Mal war das Blatt der Rolle bedruckt, mal duftete es blumig. Hach, waren das noch Zeiten! Und da es Toilettenpapier im Überfluss gab, nutzten wir diesen Reichtum, um dekadente Spiele mit den Rollen auf unserer Büro-Toilette zu treiben (siehe Titelbild).

Und in eben diesen sorglosen Toilettenpapier-Zeiten war das Klopapier auch überhaupt kein Thema im Internet. Warum auch? Jeder hatte es. Überall gab es das Toilettenpapier. Und wie die untere Grafik zeigt, war das Thema im Web doch recht dürftig besetzt. Auch stimmungstechnisch war in der Welt der Klopapier-Rollen alles in Ordnung. Die Menschen diskutierten eher neutral und positiv. Dabei spielten vor allem Themen aus der Welt der Hygiene eine wichtige Rolle.

Toilettenpapier-Corona-Analyse: März 2019

Corona und der Krieg um das Toilettenpapier

Erst war Corona noch weit weg. In China. Asien. Uninteressant. Und plötzlich rollte COVID-19 über Deutschland hinweg. Panik! Panik, beim Deutschen, dass die letzte Rolle Toilettenpapier ausgehen könnte. Warum es das Klopapier war, das zum Sinnbild der Krise wurde, weiß wahrscheinlich nur der Wackeldackel auf Opas Hutablage im Auto, der neben der Rolle Toilettenpapier unter Omas gestricktem Klopapierhut einsam seine Tage fristet.

Toilettenpapier: Die Stimmung kippt

Auch im Web gab es zum Thema Toilettenpapier kein Halten mehr. Die einst positiv-neutrale Stimmung kippte. Das Beitragsaufkommen zum Thema Klopapier verzehnfachte sich im Vergleich zum Vorjahr. Und standen einst Hygiene-Themen in Vordergrund, waren es nun Themen wie Quarantäne, Polizei und Angst um die letzten Rollen mit dem weichen Papier für den Popo.

Toilettenpapier-Corona-Analyse: März 2020

Bei uns im Büro wurden die Rollen vom Toilettenpapier nun in den Büro-Safe eingeschlossen. Unser Chef händigte jedem nur noch Blatt für Blatt von den einst im Überfluss vorhandenen Rollen Klopapier aus. Übrigens, werter Leser, ein Einbruch in unsere Büroräume lohnt sich nicht, denn das weiche Papier für die Kehrseite ist, wie bereits geschrieben, sicher eingeschlossen.

Starker Anstieg im Beitragsaufkommen zum Thema Klopapier

Aber zurück zur Corona-Toilettenpapier-Kurzanalyse: Wie sich das Thema rasant zu Beginn des Jahres entwickelte, zeigt die unten stehende Grafik. Sie veranschaulicht nicht nur, wie das Beitragsaufkommen zum Thema Toilettenpapier extrem stark ansteigt, sondern auch, wie sich die Themen rund ums WC-Papier im Web verändern.

Toilettenpapier-Corona-Analyse: Beitragsverlauf-Themen

Die Wirkung der Medien in der Toilettenpapier-Krise

Interessant wird es, wenn wir analysieren, wie sich die Verteilung der Beiträge rund um das Thema Toilettenpapier im Bezug auf die Medien-Segmente verhält. Wird der Bereich „Presse/News“ entfernt, ist das Thema Klopapier plötzlich wieder auf dem Niveau des Vorjahres – zumindest zahlenmäßig. Ist die Toilettenpapier-Krise nur eine mediale Krise?

Vielleicht löst die Omnipräsenz des Themas in den Medien auch bei Otto-Normal-Verbraucher genau das Verhalten aus, was nicht gewollt ist. Nämlich, dass die Menschen Rolle um Rolle allerfeinsten Klopapiers hamstern, was wiederum dazu führt, dass die Supermärkte kein Toilettenpapier mehr haben. Was wiederum zu leeren Toilettenpapier-Regalen führt. Was beim Otto-Normal-Verbraucher vielleicht Sorge auslöst, keine Rolle Klopapier mehr zu bekommen. Ein Teufelskreis! Und so mancher Mann wird sich denken: Zum Glück ist es nur das Toilettenpapier und nicht das Bier.

Toilettenpapier-Corona-Analyse: März 2020 UGC

Und was kommt nach der COVID-19 Toilettenpapier-Krise?

Tja, hätte ich eine Glaskugel, würde ich es wissen und dir sagen. Aber um ehrlich zu sein weiß ich auch nicht, ob es zur großen Schlacht um das Papier mit den mehreren Lagen kommt. Aber darum geht es eigentlich auch nicht. Was ich eigentlich mit dieser kleinen, und hoffentlich kurzweiligen Analyse aufzeigen wollte, ist, dass sich im Web Themen schnell drehen können.

Gut, das ist jetzt nichts Neues. Aber was bei den Unternehmen noch nicht angekommen ist: Themen sollten nicht nur via SEA Kampagnen besetzt werden. Organisches Wachstum heißt das Zauberwort! Meiner Meinung nach sollte jedes gute Unternehmen seine Themen nachhaltig, organisch besetzen. Auch und vor allem wenn diese Themen sich wandeln.

Doch kann ein Unternehmen Themen nur besetzen, die es auch kennt. Und hier kommen wir RelevanzMacher ins Spiel. Mit unseren KI-gestütztem Analysen decken wir die Themen auf, die gerade wichtig sind. Und wir sind der Meinung, dass gerade jetzt in der COVID-19 Krise antizyklisches Handeln nötig ist.

Wenn du also deine Toilettenpapier-Marke nach Corona perfekt im Web sichtbar platziert haben möchtest, dann musst du jetzt handeln (sagt übrigens auch unser Gast-Autor Karl-Heinz Land). Gleiches gilt auch für die Brauerei-Jungs aus Mexico von Corona Extra Anheuser-Busch, die Autobranche und und und…

Ich hoffe, dir hat das Lesen dieses Artikels ein bisschen Spaß gemacht. Hinterlasse gerne einen Kommentar, wenn das so ist. Ansonsten werde ich jetzt noch in Ruhe mein Bier schlürfen und anschließend meinen Schatz – die unzähligen Rollen Toilettenpapier – in meinem Hauswirtschaftsraum zählen. Und zwar Blatt für Blatt!

Und mit dem geflügelten Wort unserer Zeit: Bleib gesund und komm gut durch die Krise!


Quelle: relemind SRR für semcona 
Zeitraum: 01.03.2019 bis 31.03.2020
Beschränkung: Themen und Dokumente im Kontext von Toilettenpapier

Marcel Päßler

Als Chief Operating Officer leitet Marcel das operative Geschäft und ist unser Mann für die Bereiche Analyse, Daten- und Arbeitsschutz sowie Personalentwicklung. Zu diesen Themen schreibt er in unserem Blog – auch wenn er immer behauptet, dass er dafür kein Talent hat.

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