Die unaufhaltbare Digitalisierung wird als Mittel zum Zweck für eine nachhaltige Entwicklung genutzt. Im folgenden Artikel fordern wir zu mehr Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Umgang mit Ressourcen in einer zunehmend digitalen Welt auf.

Der Ist-Zustand und die Ent­wicklung unserer nach­haltigen Welt

Zahlreiche Dinge haben sich für uns im Laufe der Digitalisierung grundsätzlich verändert. Wer heutzutage zu den Jugendlichen zählt, kann sich kaum noch vorstellen, wie es „damals“ ohne Internet war. Eine Zeit ohne Computer und virtueller Kommunikation. Navigationsgeräte ersetzen heute weiträumige Landkarten. E-Book-Reader beinhalten ganze Bibliotheken und Roboter entwickeln sich vom Spielzeug zu digitalen Lernbegleitern.

Das Denken wird uns immer mehr abgenommen, da uns alles über eine schnelle Suche bei Google beantwortet wird. Informationen werden kommentarlos hingenommen und akzeptiert, denn was im Web steht, wird meistens nicht hinterfragt. Den ganzen Tag werden in den Digitalen Medien, wie beispielsweise bei Instagram oder Twitter, Inhalte geteilt oder per Klick geliked. Datenschutzrichtlinien werden, ohne einen genaueren Blick darauf zu werfen, akzeptiert. Unsere soziale Gesellschaft verändert sich immer mehr, da Unternehmen ganze Branchen digitalisieren und somit unser Konsumverhalten stärker als je zuvor beeinflusst wird.

Digitale Güter: Funktionalität, Transparenz und Verfügbarkeit

Digitale Nachhaltigkeit bedeutet, dass digitale Güter von möglichst vielen Menschen ohne außerordentliche Einschränkungen genutzt werden können. Unsere Aufgabe besteht darin, die zukünftige Digitalisierung so zu gestalten, dass unsere Umwelt weiterhin geschützt wird, um nicht der einhergehenden Ressourcenverschwendung zum Opfer zu fallen.

Um ein Digitales Gut besser erkennen zu können, lässt es sich in folgende vier Eigenschaften unterteilen: Das jeweilige Gut muss qualitativ ausgereift sein, vollständig und sicher funktionieren sowie alle benötigten Anforderungen gesamtheitlich erfüllen.

Alle nachhaltigen Güter müssen transparente Strukturen aufweisen. Ein offener Standard dient als Grundlage einer öffentlich nachvollziehbaren Dokumentation. Diese technische Transparenz generiert vor allem eine verbesserte Kontrolle der einzelnen Unternehmen. Dies wiederum führt zu mehr Vertrauen und weniger Fehlern innerhalb der Gesellschaft.

Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung ist es von hoher Priorität, dass nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen Informationen fehlerfrei verstehen. So lassen sich große Mengen an digitalem Wissen durch Metadaten maschinell weiterverarbeiten und deuten.

Bei einer nachhaltigen Entwicklung sind die Informationen mehrfach an unterschiedlichen Orten gespeichert. Die Abhängigkeit vom physischen Standort wird von den Unternehmen so reduziert und eine dauerhafte Verfügbarkeit der Daten garantiert.

Nachhaltige Technologien und deren Nutzen im Alltag

Ein beständiger Ausbau der Digitalisierung ermöglicht es mir, heutzutage von zu Hause aus zu arbeiten. Ich benötige kein Auto mehr, um auf meine Arbeit zu kommen, spare Sprit und trage so zum Schutz der Umwelt bei. Immer seltener arbeiten wir im Unternehmen an unserem eigenen Schreibtisch. Wir funktionieren zusammen, als Team, da eine vernetzte Office Communication an den Tag gelegt wird. Momentan gehen wir mit der Smartwatch online und speichern unsere Dokumente in der Cloud, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten.

Früher war der Roboter ein beliebtes Spielzeug für Kinder. Heute mäht er unseren Rasen oder wischt die Wohnung, um uns lästige Arbeit abzunehmen. Schwarz-weiße Bilder gehören in Bezug auf den modernen Fernseher längst der Vergangenheit an. Flatscreens sind mittlerweile allgegenwärtig und der Monitor verwandelt sich immer mehr zum privaten Kommunikationstalent. Früher musste man oft lange Wege auf sich nehmen, um eine DVD in der Videothek auszuleihen. Im Zuge der Digitalisierung startet man heutzutage Netflix, Sky oder Amazon Prime Video, um seine Serien und Filme zu schauen.

Um in diesem Sinne die digitale Nachhaltigkeit zu fördern, gilt es darauf zu achten die verwendeten Ressourcen nachhaltig zu gewinnen. Aus diesem Grund sollte besonders die verbrauchte Energie, um alle Endgeräte am Laufen zu halten, regenerativ gewonnen werden.

Der unsichtbare Reichtum unserer Gesellschaft

Digitale Güter, wie beispielsweise Digitale Medien, können (quasi) ohne zusätzliche Kosten im Web verbreitet und genutzt werden. Damit einhergehend wird eine einzigartige Möglichkeit geschaffen, alle Menschen an unserem erschaffenen Reichtum teilhaben zu lassen. Auf diesem Weg kann in unserer zunehmenden digitalen Welt ein fundamentaler Grundstein der weltweiten Gerechtigkeit und Gleichberechtigung gesetzt werden. Daher gilt es besonders Innovationen sowie ein Zugang zu Software und öffentlicher Bildung, vor allem in den Entwicklungsländern, zu fördern. Aus diesem Grund muss das zukünftige Denken der Gesellschaft nachhaltig verändert werden, um den Ausbau derartiger Ressourcen voranzutreiben.

Freiheit: Die größte Errungenschaft unseres menschlichen Daseins

Die Industrie 4.0 ist nahezu unaufhaltsam. Riesige Konzerne werden in Zukunft immer mehr Zugriff auf unsere persönlichen Daten haben, weswegen Digitale Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen wird. Maschinen treffen immer gezieltere Entscheidungen und lösen den Menschen wahrscheinlich irgendwann komplett von seiner eigentlichen Arbeit ab. Damit einhergehend verändert sich auch das soziale und gesellschaftliche Leben.

Damit die mächtigen Unternehmen zukünftig nicht allein über unsere demokratische Ordnung bestimmen, ist es besonders wichtig, dass wir über unsere persönlichen Daten selbst entscheiden können. Ein lebenswertes Leben in Freiheit kann dahingehend nur garantiert werden, wenn wir unser globales Dasein nicht komplett von der Digitalisierung abhängig machen. Letztendlich darf die nachhaltige Entwicklung der digitalen Welt nicht reguliert werden, um den Schutz der Privatsphäre eines jeden Einzelnen weiterhin zu garantieren.

Digitale Nachhaltigkeit: Der Appell an die Wirtschaft

Letztendlich geht es darum unsere Umwelt zu schützen und die Digitalisierung weiter auszubauen. Dies kann nur gelingen, wenn Vertrauen, Vision und Vorsicht geboten sind und im ausgewogenen Gleichgewicht miteinander harmonieren.

Digitale Nachhaltigkeit muss dem globalen Umweltschutz gleichgestellt werden, um unsere Wirtschaft mit der einhergehenden Digitalisierung der Unternehmen weiterhin zu forcieren. Des Weiteren gilt es negative Konsequenzen der Digitalisierung zu minimieren. Darunter zählt unter anderem verstärkt Open Source Software zu nutzen, um die Abhängigkeit von riesigen IT-Konzernen in Zukunft zu reduzieren. Die Förderung von Green IT kann dabei von großem Nutzen sein, um Strom in Rechenzentren zu sparen oder gerechte Arbeitsbedingungen bei Herstellen in Entwicklungsländern zu schaffen.

Eine nachhaltige Entwicklung kann nur funktionieren, wenn wir uns über die Chancen und Risiken der Digitalisierung bewusst werden. Eine zunehmende Achtsamkeit in Bezug auf unsere Ressourcen ist somit unabdingbar.

Josefine Wauer

Josefine ist als duale Studentin bei der semcona GmbH tätig. Sie studiert Betriebliches Ressourcenmanagement an der BA Bautzen und wird sich im Blog mit verschiedenen Themen befassen.

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