Eines der Buzzwörter des vergangenen Jahres war mit Abstand „Content Marketing“. An keiner Fachzeitschrift, an keinem Blog oder Branchenmagazin kam man vorbei, ohne zu lesen, wie wichtig Inhalte sind.

Bereits seit Jahren hört man in der Werbebranche ständig den Spruch „Content is King!“, wenn es darum geht, wie wichtig es ist, möglichst viele relevante Inhalte für die User zu erstellen. Mit zunehmender Popularität und Bedeutung des Web 2.0 wurde er gern noch durch den Zusatz „Content is King, but Dialogue is the Queen“ ergänzt um aufzuzeigen, dass Unternehmen nicht nur ihre Werbebotschaften an ihre Konsumenten senden, sondern sich in einen aktiven Dialog mit diesen begeben sollten. Wir gehen jedoch noch einen Schritt weiter und behaupten: Es kommt nicht (nur) auf die Inhalte an, sondern vor allem auf den relevanten Context, in dem diese erscheinen!

Dazu ein Beispiel. Die Auslieferung von Online-Werbung erfolgt oft noch keywordbasiert. Das heißt, ein werbetreibendes Unternehmen wie beispielsweise SKODA möchte natürlich, dass seine Banner in relevanten Umfeldern erscheinen. Dies ist (zumindest theoretisch) dann der Fall, wenn sie neben redaktionellen Artikeln stehen, in denen es rund um die Themen Auto fahren, Autopflege, Neuwagenkauf etc. geht. Die Banner werden dann mit entsprechenden Tags versehen. Der AdServer, der das Werbemittel ausliefert, prüft nun, ob er passende Umfelder zur Verfügung hat. So kann dann folgende Platzierung entstehen:

Skoda Bad Ad

Bildquelle: Screenshot bild.de

Durch dieses enge Layout könnte man nun die Verbrechen des Gangster-Rappers, der mit einem Auto geflogen ist, in Verbindung mit einem SKODA bringen. Dies ist sicherlich nicht die beste Platzierung für die Marke. Noch krassere Beispiele, die zeigen, dass rein keyword-basierte Auslieferung von Online-Werbemitteln nicht mehr sinnvoll ist, listet die Internetworld regelmäßig in ihrer Bad Ads Kolumne auf.

Doch auch abseits der Online-Werbewelt lassen sich unzählige Beispiele finden, weshalb man von nun an von Context Marketing statt Content Marketing sprechen sollte. Wir haben in unserem Alltag mit einer zunehmenden Datenflut zu kämpfen, die kein Mensch mehr allein beherrschen kann. Allein um die Datenmenge zu beschreiben, werden neue Einheiten wie Yottabyte notwendig, die wir uns Stand heute eigentlich gar nicht vorstellen können. Immer mehr Quantified Self Anwendungen und neue Möglichkeiten der Datenverarbeitung führen schlussendlich dazu, dass es neue Ansätze geben muss um über Big Data Herr zu werden.

Es reicht nicht mehr aus, Content Marketing zu betreiben und den Usern möglichst viele Inhalte zur Verfügung zu stellen, denn das versuchen momentan alle Publisher. Der einzelne geht mit seiner Botschaft dadurch in der Masse unter. Es geht hingegen vielmehr um Relevanz, sprich Context Marketing. User sollen zur richtigen Zeit die für sie relevanten Informationen erhalten, die in einem entsprechenden Umfeld veröffentlicht werden. An dieser Stelle kommt die Semantik in Spiel. Mithilfe semantischer Themenportale ist es möglich, Content in Context zu bringen und mithilfe einer semantischen Informationsarchitektur Daten zu strukturieren, aggregieren, auszuwerten und zu filtern, sodass sie für den Nutzer sinnvoll sind. Dadurch werden relevante Themenwelten erschaffen. Wettbewerbsvorteile (und damit wirtschaftlicher Nutzen) entstehen nun nicht länger durch das reine Publizieren von Inhalten, sondern deren intelligenten Verknüpfung und neuartiger Aufbereitung.

Daniela Kloth

Sie organisiert nicht nur unsere Firmenfeiern, als Head of Marketing verfügt Daniela über ein umfangreiches Know-how im Onlinemarketing. Im Blog wird Dani ihr Expertenwissen mit uns teilen und nimmt uns mit hinter die Kulissen bei semcona.

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