Eine neue Hype-App ist im Vormarsch in die deutschen Kinder- und Jugendzimmer: Poparazzi. Was die App ausmacht und was meine Meinung als Mid-Ager ist, erfahrt ihr, wie immer, als Erstes hier.

Was ist Poparazzi?

Poparazzi ist die neue Hype-App des Jahres 2021. Mit dem Slogan „Your friends are your paparazzi and you are theirs” lässt sich das Prinzip der App ganz gut zusammenfassen. Statt Fotos von dir selbst zu posten, kannst du nur Fotos von deinen Freunden veröffentlichen und sie darauf markieren. Du bist sozusagen der Paparazzi deiner Freunde. Mit Filtern getunte Fotos wie bspw. bei Instagram gehören somit der Vergangenheit an.

Die Installation

Als Erstes heißt es Handy schnappen und ab in den App Store. Wer ein Android Handy besitzt, hat schlechte Karten. Die Applikation ist aktuell nur für das iPhone und iPad unter iOS verfügbar. In den kommenden Monaten soll die App auch für Android folgen. Nach der Installation kann es nun endlich losgehen. Beim ersten Verwenden der neuen Foto-App wird ein kleines Intro-Video abgespielt. In dem Video sind viele Schnappschüsse von Partys und glücklichen Menschen zu sehen. Zusätzlich wird das Video mit haptischem Feedback durch Vibrationen des Handys unterstützt. Psychologisch gesehen ist das Video top gemacht. Es catcht einen total und macht Lust nach mehr.

Im nächsten Schritt stimmst du den Nutzungsbedienungen von Poparazzi zu und berechtigst die App auf deine Kontakte, deine Kamera sowie die Benachrichtigungen zuzugreifen. Im letzten Schritt gibst du deine Handynummer ein, wohin der Zertifizierungscode geschickt wird. Und schon kannst du die App nutzen. Doch weißt du eigentlich, was du jetzt alles zugestimmt hast? Darüber müssen wir uns noch später im Artikel unterhalten. Kommen wir zuerst zur ersten Anwendung.

Der erste Eindruck

Der Aufbau der App lehnt sich stark an Instagram an. Du hast deinen persönlichen Feed, eine Suchfunktion, das Benachrichtigungscenter, sowie dein eigenes Profil.

Poparazzi

Die Postings sind stattdessen wie bei Facebook aufgebaut. Über den Post ist vermerkt, wer auf dem Foto zu sehen ist und wer dieses Foto veröffentlicht hat. Unter dem Bild finden sich verschiedene Reaktionen – vom Like bis zum lachenden oder tanzenden Emoji. Die Möglichkeiten dem Postersteller ein Feedback in Form eines Likes oder Emojis zukommen zu lassen, sind riesig.

Poparazzi Emoji

Was sofort auffällt: Neben Fotos werden auch viele animierte GIFs gepostet. Diese bestehen meist aus drei oder 4 einzelnen Selfies. Diese GIFs können aus bis zu 9 einzelnen Bildern bestehen.

Wie grenzt sich Poparazzi zu anderen Social Media Apps ab?

Die App Poparazzi grenzt sich zu anderen Social Media Plattformen dahingehend ab, dass du nicht selbst Aufnahmen hochladen kannst. Allein deine Freunde laden Fotos von dir hoch. Rechne also damit, dass nichts tabu ist und du in den peinlichsten Posen in dem sozialen Netzwerk landest. Du kannst sozusagen das Aussehen deiner Bilder nicht selbst bestimmen, sondern nur deine Freunde. Für Influencer und ihre Hochglanzfotos ist diese neue App dementsprechend das Grauen. Auch lassen sich keine Bildunterschriften zu den Bildern hinzufügen. Um den sozialen Druck auch entgegenzuwirken, verzichtet die App komplett auf Followerzahlen in deinem Profil.

Der Datenschutz der App Poparazzi

Die Anti-Instagram-App schoss in den ersten Tagen gleich auf den ersten Platz des Apple App-Stores. Doch haben sich die Nutzer auch einmal den Datenschutz von Poparazzi angeschaut? Ich denke nicht, denn Datenschützer springen bei dieser neuen Hype-App im Dreieck. Durch den Zugriff auf das Telefonbuch werden deine Kontakte an Poparazzi weitergegeben. Dabei werden diese noch nicht mal informiert. Das gleiche Vorgehen ist auch bei der App Clubhouse der Fall, welche dadurch in der vergangenen Zeit schon heftig kritisiert wurde.

Fotos von anderen posten – Ist das erlaubt?

Für viele wird ein Albtraum war: Es werden peinliche Fotos online gestellt, auf die du keinen Einfluss hast. Doch nicht nur persönlich ist das ein großes Problem, auch aus der Perspektive des Datenschutzes ist dies sehr kritisch. Nach § 22 Satz 1 des Kunsturhebergesetzes (KunstUrhG), dürfen Fotos von Personen nur mit deren Einwilligung veröffentlicht werden.

Wer jetzt denkt, dass die Bilder bzw. GIFs erst durch deine Freigabe auf der Plattform Poparazzi veröffentlicht werden, der täuscht sich. Deine Freunde und Bekannte können sofort die Aufnahmen veröffentlichen. Und wie du weißt: Das Internet vergisst nie!

„Noch eine Social Media App für die Welt“

Nun zu meiner persönlichen Meinung: Ich bin von der App Poparazzi nicht überzeugt und bleibe lieber beim alten Instagram. Nicht nur, dass ohne mein Wissen Bilder veröffentlicht werden können, sondern auch die fehlende Kommunikation durch Kommentare und Nachrichten fehlt mir persönlich bei der App sehr!

Hast du schon Poparazzi ausprobiert? Schreib gern deine Meinung in die Kommentare.

Luisa Speer

Luisa ist die gute Seele von semcona und versorgt uns regelmäßig mit Schoki und anderen Leckereien. Als Head of Content kümmert sie sich genauso fürsorglich um alle Redaktionsprojekte. Im Blog schreibt Luisa demzufolge über Content-Themen und die neuesten App-Trends.

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